Mag. Dr. Elmar Tratter

P H I L O S O P H I E   –   E T H I K  –  K O M M U N I K A T I O N

Ethik in der Heilerziehungspflege, Köln 2013.

Das Buch bietet ein alltagsnahes, praktisches Hilfsmittel für ethisch begründetes Handeln in der Heilerziehungspflege und Heilpädagogik. Anhand von beispielhaften Situationen werden moralische Fragen erörtert und ethische Erklärungsmodelle unter Berücksichtigung aktueller Diskurse vorgestellt. Das Lehrbuch wendet dabei grundlegende Theorien der Allgemeinen und Angewandten Ethik gezielt auf den Betreuungsalltag an und verbindet damit fundiert die Theorie mit der Praxis.

Das Ziel des Buches ist es, eine Orientierungshilfe im moralisch richtigen Urteilen und Handeln in der Heilerziehungspflege zu geben.

Aus dem Inhalt:

     Theorien der Allgemeinen Ethik     Angewandte Ethik     Ethisches Argumentieren und ethische Entscheidungsfindung     Analyse von Fallbeispielen     Ethische Grundwerte in der Betreuung: Selbstbestimmung, Freiheit, Verantwortung, Fürsorge, Gerechtigkeit, Anerkennung, Würde     Ethische Richtlinien in Einrichtungen     Aktuelle Debatten in der Heilerziehungspflege: Inklusion, moralischer Status     Grundlagen des philosophischen Denkens     Philosophieren mit Menschen


ÜBER DIESES BUCH

Ziel des Buches

Das Buch versteht sich als ein Hilfsmittel für die ethische Begründung des Betreuungs- alltages in der Heilerziehungspflege. Das schließt sowohl allgemeine Konzepte der Begleitung und Förderung als auch konkrete Einzelsituationen des Betreuungsalltages ein. Wenn es Ihnen als Heilerziehungspflegerin nach dem Studium dieses Lehrbuches gelingt, moralische Fragen im Bereich der Betreuung von Menschen mit Behinderung besser zu klären und dementsprechend zu handeln, ist das Ziel des Buches erreicht.

Um das Ziel zu erreichen, werden zunächst Grundfragen der Philosophie behandelt und die Ethik als philosophische Disziplin eingeführt. Neben verschiedenen repräsentativen ethischen Theorien werden auch konkrete Methoden für die ethische Argumentation und Entscheidungsfindung in moralischen Problemsituationen vorgestellt. Durch die Konkretisierung von allgemeinen Begriffen wie Autonomie, Gerechtigkeit oder Würde wird die Ethik für den Betreuungsalltag greifbarer. Im letzten Kapitel werden Methoden für das Philosophieren mit Menschen vorgestellt. Mit dem Philosophieren kann das selbstständige Denken gefördert werden, und das gemeinsame Philosophieren mit Menschen mit Behinderung kann eine spannende Sache sein.

Ethische Theorien und Grundprinzipien vermögen uns nicht immer eindeutige und definitive Antworten zu geben. Aber durch sie können wir uns eine Orientierung schaffen. Wir treffen moralische Entscheidungen immer anhand von dahinterliegenden Theorien, ob sie uns bewusst sind oder nicht. Aber wir haben die Möglichkeit, vielleicht auch die Verantwortung, uns begründet für etwas zu entscheiden.


© 2013 im Bildungsverlag Eins, ISBN: 978-3-427-50626-3

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AUSFÜHRLICHES INHALTSVERZEICHNIS

Vorwort (6)

1 Kleine Einführung in die Philosophie (9)

   1.1 Was ist Philosophieren? (11)

      1.1.1 Das philosophische Fragen und Nachdenken (11)

      1.1.2 Merkmale der philosophischen Frage (12)

      1.1.3 Wie kommen wir zum Philosophieren? (13)

   1.2 Was ist Philosophie? (14)

      1.2.1 Sinn und Zweck der Philosophie (15)

      1.2.2 Unterscheidung Philosophie und Einzelwissenschaften (16)

      1.2.3 Beispiele für philosophische Gedankengänge 16)

   1.3 Grundfragen der Philosophie nach Kant (18)

      1.3.1 Was kann ich wissen? (18)

      1.3.2 Was soll ich tun? (20)

      1.3.3 Was darf ich hoffen? (21)

      1.3.4 Was ist der Mensch? (21)

      1.3.5 Übersicht zu den Grundfragen der Philosophie (23)

   1.4 Die Bedeutung der Philosophie in der Heilerziehungspflege (23)

   1.5 Zusammenfassung (26)


2 Grundlagen der Ethik (28)

   2.1 Was ist Ethik? (30)

   2.2 Grundfragen der Ethik (32)

   2.3 Einteilung der Ethik (33)

   2.4 Bedeutung der Ethik in der Heilerziehungspflege (36)

   2.5 Zusammenfassung (39)


3 Ethische Theorien (40)

   3.1 Einführung in die Theorien der Allgemeinen Ethik (42)

   3.2 Deontologische oder Pflicht-Ethik (43)

      3.2.1 Theoretische Grundlagen (44)

      3.2.2 Praktische Anwendung (47)

   3.3 Die konsequentialistische Ethik (49)

      3.3.1 Theoretische Grundlagen (50)

      3.3.2 Praktische Anwendung (51)

   3.4 Die Tugendethik (52)

      3.4.1 Theoretische Grundlagen (52)

      3.4.2 Praktische Anwendung (55)

   3.5 Die kontraktualistische Ethik (57)

      3.5.1 Theoretische Grundlagen (57)

      3.5.2 Praktische Umsetzung (59)

   3.6 Die Diskursethik (60)

       3.6.1 Theoretische Grundlagen (60)

       3.6.2 Praktische Umsetzung (62)

   3.7 Handlungsreflexive Moralbegründung (64)

       3.7.1 Theoretische Grundlagen (64)

      3.7.2 Praktische Umsetzung (65)

   3.8 Gibt es eine „richtige“ ethische Theorie? (66)

   3.9 Zusammenfassung (66)


4 Ethisches Argumentieren (69)

   4.1 Argumentieren und begründen (71)

   4.2 Die Form des Argumentes (72)

   4.3 Der logische Syllogismus (72)

       4.3.1 Der praktische Syllogismus (73)

      4.3.2 Der naturalistische Fehlschluss (73)

   4.4 Der Inhalt eines Arguments (75)

   4.5 Das Toulmin-Schema (76)

   4.6 Zusammenfassung (80)


5 Grundlagen der Angewandten Ethik (81)

   5.1 Was ist Angewandte Ethik? (83)

   5.2 Bioethik (84)

   5.3 Modelle der Angewandten Ethik (85)

      5.3.1 Top-down-Modelle (86)

      5.3.2 Bottom-up-Modelle (87)

       5.3.3 Kohärentismus (88)

       5.3.4 Kritische Anmerkung zur ethischen Entscheidungsfindung (92)

   5.4 Modell für die ethische Entscheidungsfindung (92)

       5.4.1 Theoretische Grundlagen des Modells (92)

       5.4.2 Voraussetzungen für ethisches Nachdenken und Diskutieren (95)

       5.4.3 Beispiel einer ethischen Entscheidungsfindung (96)

   5.5 Zusammenfassung (99)


6 Ethische Grundwerte und ihre Bedeutung im Betreuungsalltag (101)

   6.1 Autonomie – Selbstbestimmung und Freiheit (102)

       6.1.1 Theoretische Grundlagen (103)

      6.1.2 Konkretisierung (106)

   6.2 Verantwortung und Fürsorge (109)

      6.2.1 Theoretische Grundlagen (109)

      6.2.2 Konkretisierung (111)

   6.3 Gerechtigkeit (113)

       6.3.1 Theoretische Grundlagen (114)

      6.3.2 Konkretisierung (117)

   6.4 Anerkennung (120)

      6.4.1 Theoretische Grundlagen (120)

      6.4.2 Konkretisierung (122)

   6.5 Würde (124)

      6.5.1 Theoretische Grundlagen (124)

      6.5.2 Konkretisierung (126)

   6.6 Ethische Richtlinien in der Einrichtung (127)

      6.6.1 Erstellung von ethischen Richtlinien (127)

      6.6.2 Beispiel einer ethischen Richtlinie (130)

   6.8 Zusammenfassung (136)


7 Aktuelle Debatten in der Heilerziehungspflege (139)

   7.1 Moralischer Status und Behinderung (140)

      7.1.1 Begriffsbestimmung (141)

      7.1.2 Die Singer-Debatte (141)

      7.1.3 Pränataldiagnostik, Genetik und Behinderung (143)

   7.2 Inklusion (145)

      7.2.1 Der Weg zum Gedanken der Inklusion (146)

      7.2.2 Begriffsbestimmung (147)

      7.2.3 Ethische Begründung der Inklusion (148)

      7.2.4 Möglichkeiten von Inklusion (150)

   7.3 Zusammenfassung (152)


8 Philosophieren als ethische Kompetenz (154)

   8.1 Theoretische Grundlagen (155)

      8.1.1 Voraussetzung für das Philosophieren (156)

      8.1.2 Die Rolle der Gesprächsleitung (157)

   8.2 Methoden des Philosophierens (158)

      8.2.1 Das Sokratische Gespräch (158)

      8.2.2 Offene Geschichten (159)

      8.2.3 Bilder und Bildergeschichten (160)

      8.2.4 Kreative Darstellung (160)

      8.2.5 Gedankenexperimente (161)

      8.2.6 Das Philosophische Café (161)

   8.3 Zusammenfassung (162)


Liste der Beispiele (163)

Literaturverzeichnis (165)

Bildquellenverzeichnis (170)

Sachwortverzeichnis (171)

Rezensionen

„Der Autor  [...] schafft es, uns mit seinem sehr didaktisch konzipierten Buch an alltägliche und berufliche Grundfragen heranzuführen. […] Gerade weil ethische Themen bei uns bisher eher stiefmütterlich behandelt wurden, in diesem Buch aber an sehr konkreten Fragestellungen aus dem inklusiven Berufsalltag praxisbezogen dargestellt sind, lohnt es sich, einen Blick hinein zu werfen.“ (Jürg Brühlmann, in: Bildung Schweiz 5a/2013, S. 26)


Immer wieder gern nehme ich das Buch zur Hand, um anhand sehr gut veranschaulichter Beispiele Entscheidungsfindungen in meiner praktischen Tätigkeit zu "trainieren" und sicherer im Umgang darin zu werden. Die theoretischen Grundlagen der Ethik als Rüstzeug für "gutes" und "richtiges" Handeln (liebevoll durch 2 Hauptdarsteller untermalt) werden verständlich dargestellt und erklärt. Was jeder einzelne in seinem Arbeitsbereich daraus macht, bleibt letztlich ihm überlassen. Wer prüfen möchte, ob er bisher intuitiv "richtig" oder "falsch" gehandelt hat, wird dies mit diesem Lehrbuch gut überprüfen können und ggf. hinterfragen. Und wer den Schritt von der Theorie zur Praxis sicher vollziehen will, dem sei eine Lektüre empfohlen.“  (Amazon-Rezensentin)


„ Anhand leicht nachvollziehbarer Beispiele aus der Alltagswelt werden Problemsituationen dargestellt und durch Erklärungsansätze aus der Allgemeinen und Angewandten Ethik analysiert und diskutiert. […] Daraus leitet Tratter ein geschlossenes Handlungsmodell als Grundlage und Arbeitsinstrument für moralisch richtiges Urteilen und Handeln im Allgemeinen und im Besonderen in der Heilerziehungspflege ab. […] Zahlreiche Anregungen zum Diskutieren und Philosophieren – auch mit Jugendlichen und Kindern – runden dieses restlos zu empfehlende Fachbuch ab.“ (Amazon-Rezensent)


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